Via Claudia Augusta, Tag 0: Vorfreude

Mein Abenteuer beginnt vor der Haustür. Na ja - der Begriff "Abenteuer" ist in diesem Zusammenhang etwas übertrieben. Meine Radtour entlang der Via Claudia wird mich von Königsbrunn bis an den Gardasee führen, dies jedoch verhältnismäßig "zivilisiert". Und trotzdem - die vor mir liegenden knapp 500 km fühlen sich abenteuerlich an!

 

Obwohl mir jeder (jeder!) davon abgeraten hat, eine solche Tour ohne ein Gepäcksystem (anzubringen auf dem Gepäckträger des Rades - "Isch 'abe gar keine Gepäckträger!") zu absolvieren, muss ich es einfach wissen: Kann man diese Tour auch packen, indem man einfach mal anders "packt"? Sich auf das Nötigste beschränkt und dabei auf Funktionalität und Gewicht achtet? Kann ich die Tour mit einem Rucksack meistern? Immerhin werde ich jeden Tag zwischen 70 und 100 Kilometer im Sattel verbringen.

 

Während der Vorbereitung meiner Tour habe ich mich mehr oder weniger intensiv mit der Philosophie des (ultra) light trekking beschäftigt und mir in zahlreichen Foren und/oder Blogs Tipps und Anregungen geholt. (Eine super Einführung in das Thema findet sich zum Beispiel hier.)  Ganz sicher entspricht mein Reisegepäck (noch) nicht allen Kriterien des ultra light trekking, aber ein Anfang ist gemacht und ich habe an der Idee, wenigstens zeitweise mal mit "weniger" auszukommen, Geschmack gefunden.

 

Dabei habe ich gemerkt, dass man nicht "mal eben" (ultra)leicht reist - im Gegenteil, der Planungsaufwand ist (jedenfalls bei mir als Neuling) zunächst einmal deutlich höher. Mir hat es geholfen, mir erstmal eine Liste mit allen (vermeintlich) benötigten Gegenständen zu erstellen. Die Osterferien habe ich dann genutzt, um nach dieser Liste zu packen und eine Woche bei meiner Familie möglichst "funktional" zu überstehen. Da es in den Osterferien ganz.schön.kalt war, sah das dann nicht selten so aus, dass ich einfach alles trug, was ich dabei hatte. Trotzdem habe ich in dieser Woche erfahren: Man kommt mit so viel weniger aus, als man im ersten Moment vermuten würde!

 

Und so habe ich diese Liste noch ein bisschen justiert und meinen Bedürfnissen auf dieser Tour (natürlich sind zum Beispiel ein Ersatzschlauch und ein Multi-Tool Pflicht, und das gibt es nun mal nicht in ultra light) angepasst. Herausgekommen ist ein Rucksack, der mit allem Wichtigen (hoffe ich) gefüllt ist und trotzdem nur (nur?!?) knapp 8 kg wiegt. Und damit mache ich mich morgen auf den Weg.

 

Vor lauter Aufregung und Vorfreude werde ich höchstwahrscheinlich mit den ersten Sonnenstrahlen starten.

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